Sonntag, 12. August 2018

Eintages-Transalp

Kurz Zeit? 
So gings mir auch... Kurz eine Etappe einer "klassischen" Transalp. 
Morgens 6.45 Uhr Abfahrt in Latsch. Erst stehen 15km Radweg Richtung Prad auf dem Programm. Ok, es sind 32km... Zunächst war der Plan, die Passstraße Stilfser Joch bis Gomagoi und dann weiter die Straße nach Sulden raufzufahren. Während der Fahrt entschied ich mich für einen Weg abseits der Straße, ohne Motorradverkehr und mit Ausblick auf den Stelvio und den Ortler. Bingo! Zwar steil, aber auch sehr schön, mit erfrischenden Quellen und prima Trails, kam ich in Sulden bei meiner Sachertorte an. Die war für die folgenden 1500hm aufs Madritschjoch auch bitter nötig... 
Begleitet von ein Paar Yaks wurde die Steinwüste der sommerlichen Skipiste erklommen, immer den Gletscher im Blick.
Hatte ich eigentlich schon das Wetter erwähnt? Sonne. SONNE ☀ UND SONST NIX! 
So, und vom Joch aus, bis zu dem ich mit der Tour, dem Rad und den Umständen und dem Speckbrettl eigentlich schon recht glücklich war, wurde alles dann noch besser. Mit jedem Höhenmeter um etwa 15%! Oder doch 50%?
Alpine Abfahrt, flowige Abfahrt, springige Abfahrt, einfach GENIALE Abfahrt. Technisch anspruchsvolle Teile verlangten immer volle Konzentration! Stürzen ist nicht drin... Es folgten auf etwa 3 Zeitstunden nur Highlights! Im Hochtal Martelltal toppten sich die Gegebenheiten weiter. Da war der türkisfarbene Zufrittsee, Wanderwege wie aus dem Pumptrack-Baubuch, Wiesentrails, Sandtrails, Wasserfälle, Highspeed s0 Trails....

Und unten wartet:
- Ein kaltes Bier 
- Eine Pizza 
- Ein Bett 😎

Soweit für heut!

Sonntag, 11. Juni 2017

Tag 6- Das Ende!

Hauptsächlich war heute meinem Hinterrad das Ende beschieden. Die restlichen Lagerteile hatten sich vollends in Metallspäne verwandelt und das Rad blockierte. Glücklicherweise bei der Auffahrt 1km von der Unterkunft entfernt. Ich habe heimgetragen und übergebe das Wort hiermit an die Kollegen, die die Expedition zu Ende gefahren sind!



Tag 5- kalter Krieg!

Klingt drastisch,- ist auch so.

Aber langsam von vorne: Die "Nato- Base", ein ehemaliger Stützpunkt aus Zeiten der Sowjetisch- Amerikanischen Missverständlichkeiten, war heute unser zweimaliges Ziel.Von dort starten gut 2/3 aller ausgewiesenen Trails, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten!
Als Auffahrt (wir sind übrigens JEDEN Tag zuerst mal 600hm am Stück aufgefahren, bevor überhaupt irgendwas zu gewinnen war!!) hatte ich eine XC- STrecke gewählt, was sich als gut fahrbar, aussichtsreich aber steil (STEIL!) herrausstellte.




Stuttgarter Jungs waren offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit auch da gewesen.


Kurz vor der Base war uns dann auch klar, warum niemand in der Nähe einer Windkraftanlage wohnen möchte,- auch nicht bei schönem Wetter:


Mit etwas mehr Publikumsverkehr, als wir es von den vergangenen Tagen gewohnt waren erreichten wir dann den Stützpunkt oben auf dem Monte Damiano, der auch Rocca Rola genannt wird. Es war dort übrigens das 509te Funkbatailon der US Streitkräfte stationiert. Bei ihrer Abreise haben sie auch die Kloschüsseln mitgenommen...




Alles Roger: Abfahrt über den Crestino Cravarezza- Endurotrail! Sehr eindrucksvoll und daher leider Bilderlos erreichten wir nach einiger Zeit (gefühlte Stunden...) ein kleines Örtchen, dessen Straßencafe´ genau wie für uns gemacht war.


Die Stärkung mit Espresso, Cola und Hörnchen war echt notwendig und im Nachhinein für die folgende Auffahrt essentiel wichtig. In phantastischen, Rennradaffinen Serpentinen schlängelten wir uns erneut zur Natobase hoch, um im zweiten Anlauf den Sentiero H zu testen.In der Mittagshitze war die Auffahrt natürlich wenig entspannt, belohnte uns aber immer wieder mit sensationellen Aublicken über das Ligurische Tal, in dem Finale zwischen zwei Tunneldurchfahrten der Autobahn liegt.



In guter, WARGiger Guerilla- Manier sind wir vom Sentiereo H dann irgendwann abgebogen und fanden einen wunderschönen, naturbelassenen "Lost Trail", der uns zur Italienischen Interpretation eines Reihenhauses führte.




Unten in Calice Ligure, was zwischen Finale und unserer Hütte etwa die Halbe Strecke (und ein Fünftel des Aufstieges) darstellte, gab´s dann Smoothies und Radler für alle :-)


Jetzt fehlten nur noch ein Paar wenige Meter nach oben. Allerdings motzte der reparierte, naja, der lauffähig gemachte Freilauf am Black Beauty schon wieder. Egal, dachte ich, den Tag morgen wird er schon noch packen!

Tag 4 -kurz und schmerzlos!

Heute haben wir den Tag ein wenig aufgefüllt. Unter anderem mit der Erkenntnis, daß bei Italienischen Biketechnikern, die eigentlich aus München kommen und da unten so eine Art Trailfürsorge betreiben, die Uhren und Gewohnheiten,- vielleicht auch die Vorstellungen, ein wenig anderst aber eigentlich ziemlich genial sind!

Nach einem sehr frühen Espresso aus der guten, alten Drehmühle sind wir mit dem zerschundenen Freilauf in Richtung Finalborgo gestartet. Das wunderschön sonnige Wetter war sehr willkommen, um den letzten Nebel- Überresten in den Klamotten den Gar aus zu machen!



Unsere guten Erfahrungen mit dem Riviera Outdoor Bikeshop, direkt an der Piazza Garibaldi 18 in Finale, schürten Hoffnung, daß meinem Hinterrad dort geholfen werden könnte. Ein Paar Telefonate und Espressi später war klar, daß im benachbarten Savona in der Filiale ein passendes Lager vorrätig war. Schnell also hingefahren und abgeholt! Daß wir dabei noch für einen Karton anderer Artikel Boten gespielt haben war genauso überraschend wie selbstverständlich... Weitere Cafe´ und Köstlichkeiten folgten und schlag 12 war das LAger samt Freilauf repariert. Zum Preis einer Pizza Calzone ohne Getränk!

Angesichts des fortgeschrittenen Tages entschieden wir uns zu einer Entmystifizierungstour und starteten in Richtung Din, um den Rollercoaster und anschließend den von uns mittlerweile "Märchenwald" getauften Trail oberhalb unserer Herberge unter die Stollen zu nehmen. Natürlich waren die Einhörner heute nicht da! Trootzdem war die Runde genial,- als wären wir noch nie dort gefahren sah alles neu und überraschend aus.




Das ein oder andere Fundstück überraschte uns dabei doch etwas...


Auch wenn es heute eine "kurze" Runde war,- gebügelt waren wir trotzdem! Die abschließenden Köstlichkeiten in der von außen nicht als solche zu erkennenden Lokalität am Straßenrand (Name: gibt es nicht!) waren sehr lecker und bitter nötig.



Mit gutem Gewisssen (Rad läuft, Tour war gut) und vollem Speicher (Pizza, Fisch und Pasta, Dolce, Grappa usw:) ist das Bett ein schöner Ausblick ;-)







Donnerstag, 8. Juni 2017

Tag 3- Heile Gäule und eitel Sonnenschein :-)


Wie der Titel schon sagt: ohne Reparaturen und bei bestem Wetter satrteten wir heute in Richtung Noli. Natürlich erst wieder hoch zum Café DIN,- da kamen wir heute an Fleischfressenden Agaven vorbei.


Statt Ortschschildsprint fährt man hier DIN- Sprint: wer als erster oben ist bestellt!


Auf dem nicht ganz direkten Weg nach Noli verkosteten wir nochmal den "Rollercoaster". Die eindeutige Dominanz einer Sportart erkennt man in Finale Ligure übrigens an Radschuhen, die über Oberleitungen hängen.


Nicht ganz so eindeitig war das schwammige Fahrgefühl und die krächzenden Geräusche, welche das Hinterrad des Nicolai plötzlich von sich gab, zu deuten. Hier kündigte sich offenbar ein größerer Defekt an, welcher aber mangels Werkzeug und Mechaniker ertsmal ignoriert werden musste. Also weiter richtung Küste,- immer dem salzigen Geruch nach.

Knorrig- Meditterander Wuchs, feiste Wurzeln, scharfkantiger, Tribut fordernder Muschelkalk und Flecktarn- Licht machten das Fahren erfreulicherweise zur Herausforderung.




Diese Art Wald kündigte es ja schon an und der sich kurz darauf öffnende Blick bewies dann: da ist das Meer! Der Strand von Finale ist jetzt nur noch eine Abfahrt entfernt.



Ein BMX- Rad will auch mal ans Meer.


Gaaaanz kurz waren wir versucht, auf Aqua- Spinning umzusteigen, haben dann aber doch ein Eis auf der Piazza vorgezogen.




Auf Grund einer Straßensperrung musste die Route geändert werden. Sie führte dann zunächst ganz harmlos einen Schotterweg den Berg hinauf um ich dann jäh in einen Klettersteig zu verwandeln. Bei dieser Gelegenheit entdeckte ein Teil der Truppe den Höhlenforscher in sich.



Scheinbar war der Wasserstand früher höher. Aus der Zeit der Höhlen- Fischzucht fanden wir dieses Wrack im Schilf der Berge auf etwa 400m ü.n.N. Schöne Spannten- Konstruktion aus Holz. Den Motor hatte der Besitzer natürlich ausgebaut.


Die Abfahrt führte durch Küstenwälder, über Campingplätze, verwilderte Terrassengärten und setzte uns unvermittelt auf einem Startplatz für Paraglider über Finale aus.


Aus dieser Geschichte, die nämlich leider Privat war, kamen wir garnicht so einfach wieder raus.


Auf der Heimfahrt war es dann etwas kniffelig, das nach links und rechts ausschlagende und immer wieder festsitzende Hinterrad des Nicolai den Berg hinaufzutreten. In der Herberge bei einem kalten Bier und der großen Werkzeugkiste angekommen war dann auch klar, warum. Totalschaden eines oder mehrere Kugellager! Also morgen erstmal in den Bikeshop...


Über die Sorge, ob uns da wieder geholfen werden kann half einmal mehr eine kreativ zubereitete Pasta Salsiccia und stets assynchron blinkende Glühwürmchen :-)